Grete Rehor-Staatspreis und weitere Grete Rehor-Preise

Mit dem Grete Rehor-Staatspreis und den weiteren Grete Rehor-Preisen in den Kategorien "Wirtschaft", "Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt", "MINT und Digitalisierung" und "Wirtschaftswissenschaften" werden im Rahmen des "Österreichischen Frauenpreises" bemerkenswerte frauen- und gleichstellungspolitische Leistungen sowie Persönlichkeiten mit Vorbildwirkungen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen gewürdigt. 

Grete Rehor-Staatspreis und Grete Rehor-Preise in den Kategorien "Wirtschaft", "Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt", "MINT und Digitalisierung" und "Wirtschaftswissenschaften" 2023

Am 20. November 2023 wurde der Grete Rehor-Staatspreis im Rahmen des "Österreichischen Frauenpreises 2023" von Bundesministerin Susanne Raab an Univ.-Prof.in Dr.in Francesca Ferlaino verliehen:

Mit dem Grete Rehor-Staatspreis wird ihr Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern in dem nach wie vor männerdominierten Feld der Quantenphysik und insbesondere ihr Einsatz im Rahmen des von ihr initiierten Projekts "Atom*innen" zur Unterstützung und Vernetzung von Physikerinnen gewürdigt. Als herausragende Wissenschaftlerin wird Frau Univ.-Prof.in Dr.in Francesca Ferlaino außerdem für ihre Vorbildwirkung auf nachkommende Generationen von Forscherinnen und für ihre Bemühungen geschlechterspezifische Stereotypen im MINT-Bereich durch zielgerichtete Kommunikation aktiv aufzubrechen ausgezeichnet.

7 weitere Grete Rehor-Preise wurden vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), vom Bundesministerium für Finanzen als zuständiges Ressort für Digitalisierung und Telekommunikation (BMF), von der Industriellenvereinigung (IV), von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und vom Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen (LEA) gestiftet.

Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie "Wirtschaft" gestiftet vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) ging an:

Univ.-Prof.in Dr.in Monika Köppl-Turyna: Mit dem Grete Rehor-Preis werden ihre Forschungsleistungen zu frauen- und familienpolitisch relevanten Themen sowie ihre Vorbildwirkung als erste Frau an der Spitze eines großen österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitutes gewürdigt. Damit gibt sie wichtige gesellschaftliche und wissenschaftliche Impulse im Bereich der Gleichstellung und trägt gleichzeitig zum Abbau von stereotypen Rollenbildern bei.

Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie "Wirtschaft" gestiftet von der Industriellenvereinigung (IV) ging an:

Mag.a Elisa Aichinger: Mit dem Grete Rehor-Preis wird sie für ihren wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung des Wirtschaftssektors für gleichstellungsrelevante Themen ausgezeichnet. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen neben einem Fokus auf Social Innovation unter anderem darin, die Relevanz von Geschlechtergleichstellung für den Unternehmenserfolg sowie strategische Herangehensweisen zur Geschlechtergleichstellung in Unternehmen aufzuzeigen.

Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie "Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt" gestiftet vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) ging an:

Univ.-Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer: Mit dem Grete Rehor-Preis werden ihre besonderen Verdienste als Pionierin der österreichischen Gender Medizin und die damit verbundenen herausragenden Leistungen in der Vermittlung genderspezifischer Aspekte von Erkrankungen gewürdigt. Als Wegbereiterin dieser Fachrichtung im deutschsprachigen Raum wird sie außerdem für die damit einhergehende Sensibilisierung der Öffentlichkeit ausgezeichnet.

Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie "Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt" gestiftet vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) ging an:

Mag.a Dr.in Martina Gaisch: Durch den Grete Rehor-Preis wird ihr Einsatz in der Frauen- und Mädchenförderung mit dem Schwerpunkt "Geschlechtersensible Berufsorientierung" gewürdigt. Frau Dr.in Gaisch wird hier vor allem für ihre federführenden Bemühungen im Fachhochschulbereich, Mädchen für MINT Studien und Berufe zu begeistern, ausgezeichnet.

Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie "MINT und Digitalisierung" gestiftet vom Bundesministerium für Finanzen als zuständiges Ressort für Digitalisierung und Telekommunikation (BMF) ging an:

Univ.-Prof.in Dr.in Ruth Breu: Mit dem Grete Rehor-Preis wird ihr langjähriges Engagement für Gleichstellung im Bereich "Digitalisierung und Informatik" gewürdigt, das sich vor allem in ihrem Schaffen gleichstellungsfördernder Rahmenbedingungen in IT-Forschung und -Praxis ausdrückt. Weiteres wird die Informatikerin für ihren Beitrag zum Abbau von geschlechterspezifischen Stereotypen im IT-Bereich ausgezeichnet.

Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie "MINT und Digitalisierung" gestiftet vom Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen (LEA) ging an:

Malika Mataeva: Als Cyber Security Engineer ist sie eine von wenigen Frauen im Cyber Security Bereich in Österreich. Durch ihr Wirken als Role Model und Speakerin bricht sie Stereotype bewusst auf und begeistert nachkommende Generationen für Berufe abseits gängiger Rollenklischees. Mit dem Grete Rehor-Preis wird insbesondere ihr Einsatz dafür, Mädchen und Frauen mit unterschiedlichen persönlichen Biografien für die IT-Branche zu interessieren gewürdigt.

Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie "Wirtschaftswissenschaften" gestiftet von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) ging an:

Prof.in Dr.in Andrea Weber: Mit dem Grete Rehor-Preis werden ihre umfassenden sowie auch international renommierten Forschungsleistungen insbesondere zur unterschiedlichen Situation von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, mit Fokus auf die Themen Gleichstellung und Chancengleichheit, gewürdigt. Ein besonders wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist dabei das Thematisieren von fehlenden weiblichen Führungskräften in Unternehmen.

Informationen zum Grete Rehor-Staatspreis und den weiteren Grete Rehor-Preisen in den Kategorien "Wirtschaft", "Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt", "MINT und Digitalisierung" und "Wirtschaftswissenschaften"

Der Grete Rehor-Staatspreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom für Frauenangelegenheiten zuständigen Regierungsmitglied verliehen.

Die weiteren Grete Rehor-Preise werden von verschiedenen Stellen gestiftet und in den folgenden Kategorien vergeben:

  • Kategorie "Wirtschaft": gestiftet von dem für Wirtschaft zuständigen Regierungsmitglied und von der Industriellenvereinigung, dotiert mit 2.500 Euro je stiftender Stelle.
  • Kategorie "Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt": gestiftet von dem für Arbeit zuständigen Regierungsmitglied und gestiftet von dem für Bildung und Wissenschaft zuständigen Regierungsmitglied, dotiert mit 2.500 Euro je stiftender Stelle.
  • Kategorie "MINT und Digitalisierung": gestiftet vom Bundesministerium für Finanzen als zuständiges Ressort für Digitalisierung und Telekommunikation und vom Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen, dotiert mit 2.500 Euro je stiftender Stelle.
  • Kategorie "Wirtschaftswissenschaften": gestiftet von der Oesterreichischen Nationalbank, dotiert mit 2.500 Euro.

Der Grete Rehor-Staatspreis sowie die weiteren Grete Rehor-Preise werden aufgrund von Vorschlägen einer unabhängigen Jury verliehen.

Die Jury setzt sich aus den Preisstifterinnen und Preisstiftern, der oder dem Vorsitzenden sowie mindestens 3 anerkannten Fachleute aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zusammen.

Jury des Grete Rehor-Staatspreises und der Grete Rehor-Preise in den Kategorien "Wirtschaft", "Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt", "MINT und Digitalisierung" und "Wirtschaftswissenschaften" 2023:

  • Bundesministerin MMag.a Dr.in Susanne Raab
  • Dr. Heinz Faßmann
  • Mag.a Nalan Gündüz
  • Mag. a Mirna Jukic-Berger
  • Dr.in Birgit Niessner
  • Mag.a Jana Raith, MA
  • Mag.a Heidrun Strohmeyer
  • Yasemin Uysal, BA MA
  • Mag.a Sylvia Vana
  • Mag.a Elisabeth Wenzl

Bewertungskriterien

Die Bewertung der Nominierungen erfolgte anhand der folgenden Kriterien:

  • Bezug zu Österreich
  • Hervorragender Beitrag oder hervorragende Leistungen zur Gleichstellung der Geschlechter, zur Herstellung von Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und somit zur Förderung der Grund- und Menschenrechte
  • Bedeutender Beitrag zum Abbau von stereotypen Rollenbildern
  • Beitrag zur gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung zu frauenspezifischen Themen und/oder Gleichstellungsthemen
  • Pionier- beziehungsweise Innovationsleistung
  • Außergewöhnliches Engagement sowie Vorbildwirkung und Inspiration für Frauen und Mädchen
  • Bedeutender Beitrag zur Selbstbestimmung und Empowerment von Frauen und Mädchen
  • Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen in einem männerdominierten Bereich

Die Bewertung von Wissenschafts- und Forschungsleistungen erfolgt außerdem anhand folgender Kriterien:

  • Qualität der Arbeiten/Tätigkeit
  • Anerkennung der Expertise im In- und Ausland
  • Innovation und Aktualität
  • Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte
  • Einfluss auf die Entwicklung des jeweiligen Bereiches

Österreichischer Frauenpreis 2023

Auch der Käthe Leichter-Staatspreis, der Käthe Leichter-Lebenswerkpreis und die weiteren Käthe Leichter-Preise werden im Rahmen des "Österreichischen Frauenpreises 2023" verliehen. Alle Informationen zu diesen Preisen finden Sie hier:

Käthe Leichter-Staatspreis, Käthe Leichter-Lebenswerkpreis und weitere Käthe Leichter-Preise

Über Grete Rehor 1910-1987

Grete Rehor
Grete Rehor Foto ÖNB Wien

Grete Rehor war die erste Ministerin Österreichs. Sie hatte von 1966 bis 1970 das Amt der Bundesministerin für soziale Verwaltung inne. Sie setzte sich vor allem für die Verbesserung der Situation von berufstätigen Frauen, insbesondere von berufstätigen Müttern ein. Sie wirkte über Parteigrenzen und politische Einstellungen hinweg und ging als Pionierin in der österreichischen Politiklandschaft voraus. In der Entstehungsgeschichte des Frauenministeriums kommt ihr durch den damaligen Aufbau einer Frauen- und Familienabteilung im Sozialministerium besondere Bedeutung zu.

Informationen:

Weiterführende Informationen

Österreichischer Staatspreis für Frauen und weitere Frauenpreise 2022

Informationen zum "Österreichischen Staatspreis für Frauen und weitere Frauenpreise 2022" (PDF, 93 KB)